Hier kommst Du direkt zur Liste mit Anlaufstellen für Mütter mit Geburtstrauma in Deutschland, Österreich und Schweiz!
Geburtstrauma – Verletzung der Seele
Wenn sich das Geburtstrauma manifestiert
Situationen, die ein Geburtstrauma auslösen können
2. Es wurde zu Eingriffen kein Einverständnis von Dir eingeholt oder Deine Ablehnung wurde ignoriert und übergangen.
3. Gewalt, Grenzüberschreitungen oder körperliche Übergriffe wurden Dir unter der Geburt angetan.
4. Nach einer stillen Geburt oder nach einer Fehlgeburt ist eine Traumatisierung möglich.
5. Die Geburt dauerte sehr kurz oder sehr lang, es wurde unerwartet ein Kaiserschnitt gemacht, es gab viele Abweichungen vom Geburtsplan… All das können mögliche Auslöser für ein Geburtstrauma sein. Dennoch gilt: Selbst wenn alles so lief, wie Du es wolltest und Du respektvoll und gewaltfrei behandelt wurdest, Mutter und Kind gesund sind, kann eine Geburt traumatisierend sein. Jede körperliche Verletzung kann ein Trauma nach sich ziehen – selbst wenn diese gewollt war und frei gewählt wurde.
Symptome nach der Geburt
6. Du hast anhaltende Flashbacks, Erinnerungsfetzen, die sich Dir plötzlich aufdrängen, Bilder, Gedanken, Worte, die in Deinem Kopf aufblitzen. Diese reißen Dich gedanklich und emotional zurück in die Geburtssituation.
7. Du musst viel weinen, wenn Du an die Geburt denkst oder darüber redest. Immer wieder über Tage, Wochen oder Monate kommen Dir die Tränen – manchmal auch aus unerfindlichen Gründen.
8. Die Geburt ist schon einige Wochen her, doch du musst noch immer ständig über die Geschehnisse grübeln und zwanghaft an die Geburt denken. Deine Gedanken wiederholen sich schleifenförmig, doch Du kannst nicht mit den Grübeleien aufhören.
9. Du bist empfindlich bezüglich körperlicher oder emotionaler Nähe oder zuckst bei Berührungen zurück.
10. Du fühlst nichts. Du bist völlig emotionslos z.B. auch gegenüber Deinem Baby.
Ungewöhnliche Reaktionen auf Trigger
11. Du hast sehr dünne Nerven bzw. ein dünnes Fell, bist schnell gereizt, genervt oder verletzt.
12. Bei Dir treten plötzliche Stimmungsschwankungen auf, die auch durch bestimmte Trigger ausgelöst werden können. Dies können Worte, Geräusche oder Bewegungen, die Dich an die Geburt erinnern, der Anblick von Babys, Ärzt*innen, Gerüche etc. sein.
13. Du reagierst immer wieder völlig überzogen. Vielleicht hat auch Dein Umfeld Dich schon auf Deine Überreaktionen angesprochen.
14. Du hast Panikattacken, bei denen Du Übelkeit, Schwindel, Herzrasen oder Atemprobleme bekommst. Dabei kannst Du auch das Gefühl haben, ohnmächtig zu werden.
15. Du ängstigst Dich übermäßig stark. Diese Angstzustände unterliegen nicht Deiner Kontrolle.
16. Schlafstörungen sind nach der Geburt eines Babys nicht ganz ungewöhnlich. Immerhin muss sich der Rhythmus erst finden und es zehrt an den Nerven immer wieder nachts aufgeweckt zu werden. Wenn Du aber Einschlafprobleme hast, grundlos immer wieder aufwachst oder von Alpträumen geplagt wirst, kann dies ein Symptom eines Traumas sein.
Beziehung zum Baby leidet
17. Auch in Stillproblemen kann sich ein Geburtstrauma äußern.
18. Du fühlst Bindungsprobleme zwischen Dir und Deinem Baby und/oder Dir und Deinem Partner. Z.B. magst Du Dein Baby nie eine Sekunde aus den Augen lassen. Oder der Papa oder Geschwister dürfen sich nicht um das Neugeborene kümmern. Oder Dein Partner ist Dir plötzlich egal. Vielleicht willst Du niemandem mehr nah sein oder Du willst die ganze Zeit jemanden in Deiner Nähe haben. Oder aber Du reagierst streitsüchtig auf Nähe.
19. Du hast ein Schreibaby. Darin kann sich sowohl eine Traumatisierung des Babys zeigen als auch die Reaktion des Babys auf Deine Traumatisierung.
Nichts ist mehr wie es mal war
20. Du hast keinen Hunger mehr und leidest permanent an Appetitlosigkeit.
21. Du flüchtest Dich in Alkohol- oder Tablettenkonsum.
22. Du kannst gar nicht über die Geburt reden oder Du musst sehr viel über die Geburt reden.
23. Es plagen Dich Selbstzweifel und Versagensängste.
24. Du leidest unter Antriebslosigkeit und kannst Dich zu gar nichts mehr aufraffen.
25. Du bist dauermüde, selbst wenn Du mal ausreichend geschlafen hast. Du fühlst Dich nie so richtig wach.
26. Du fühlst Dich absolut lustlos. Und alles was Dir früher Freude bereitet hat, interessiert Dich nicht mehr.
27. Du ziehst Dich in die Isolation zurück. Vielleicht haben auch Dein Partner oder Freunde Deinen Rückzug schon angesprochen.
28. Seit der Geburt hast Du unerklärliche Schmerzen. Doch die Ärzt*innen finden nichts.
Deine Lebensplanung steht Kopf
29. Du wolltest immer mehrere Kinder, beschließt aber nun, dass die Familienplanung für Dich beendet ist.
30. Das nächste Kind willst Du nur noch per Wunschsectio bekommen. Denn eine spontane Geburt kommt nie wieder für Dich infrage.
31. Auch noch Wochen oder Monate nach der Geburt hast Du sexuelle Schwierigkeiten. Du bist lustlos oder hast Schmerzen oder möchtest die Nähe der Sexualität vermeiden.
32. Bei Dir wurde eine Posttraumatische Belastungsstörung, eine Wochenbettdepression oder eine Depression diagnostiziert. Das kann auch Monate oder Jahre nach einer schrecklichen Geburt der Fall sein. Auch hier könnte ein Geburtstrauma der Auslöser sein.
33. Gegenüber anderen Traumatisierten insbesondere auf belastende Geburtserfahrungen reagierst Du absolut empathielos. Du hältst die psychischen Verletzungen anderer für unbedeutend oder leugnest sie. Vielleicht möchtest Du darüber überhaupt nichts hören und wehrst jede Schilderung belastender Geburten anderer sofort ab. Oder Du machst Dich über ihr Unvermögen, das „einfach so wegzustecken“, wie Du es getan hast, lustig. Vielleicht ist das sogar das einzige Symptom, welches Du an Dir bemerkst. So könnte es sein, dass Deine Psyche versucht, sich vor dem Fühlen zu schützen. Dies wäre ein Schutz vor dem Schmerz, den Du eigentlich aufgrund Deiner eigenen Erfahrung spüren müsstest.
Geburtstrauma – und jetzt?